Montag, 10. November 2014

Konserven aus der Requisitenstube

Mal wieder ein "Was ist das?"

Ich schreibe die überflüssigen Fakten und dergleichen mal hier oben hin, denn es gibt doch einige, die das Teil eklig finden.

Und insbesondere für die Zweifler: Nein, es ist nicht echt!


Für die Münchner Vampire-Session an diesem Wochenende war ich mal wieder mit meiner neuen Nosferatu unterwegs. Und wie es so ist, hat sich der eine oder andere beschwert, dass die Dame nicht nosferatuartig genug ist. Nicht morbide genug.
Thema des Abends aber: Etwas, das zeigt, dass man neugeboren ist. Eine Darstellung, ein Mitbringsel, eine Geschichte. Geschichten mochte ich keine erzählen, Postkarten kamen nicht in Frage - Mitbringsel also. Aber was?

Nun, neben verschiedenen Gründen dafür habe ich mir diese Kritik wie üblich zu Herzen genommen und verschiedene Konzepte für Requisiten und Kleidungsstücke entwickelt. Die Klamotten werden noch ihre Zeit brauchen, aber immerhin eine erste Requisite konnte ich zeigen :)
In der Folge werde ich vermutlich weiteres in der Richtung basteln, aber letzten Endes war es nicht sehr viel mehr als ein geglücktes Experiment. ;) Immerhin aber erzählt mir keiner mehr, die Dame wäre nicht morbide genug.

Die Überlegungen der Spieler variierten von "Kuhfötus" über "Wurzel" bis hin zu "komisches Wurmtier", aber tatsächlich gab es eine Spielerin, die auf Anhieb auf das richtige Ergebnis kam.
Schön auch die Frage "Sagen Sie mir nicht, dass es menschlich ist... ?" Dann eben nicht :P

Aber neben den wirklich unnützen, persönlichen Fakten nun mal zum Wissenschaftlichen:
Es gibt normalerweise tatsächlich nur ein solches Gebildes im Rahmen des menschlichen Organismus, und es existiert auch nicht wirklich lange. Beginnend bei kleinen Bläschen, die sich schließlich zu insgesamt vier Blutgefäßen vereinen, sind es am Ende nur noch drei.

Damit habt ihr schonmal ein paar Tipps. Dann schaut mal her - was ist das?


Sieht komisch aus, schwimmt in einem Glas mit trübem Inhalt und irgendwie isses seltsam.

Was braucht man dafür?


Irgendwas bananeartiges, ein Glas und einen Deckel, Fitzelchen, außerdem Heilerde, ein bisschen Farbstoff und Wasser. Die Heilerde braucht man für die Trübung, dafür kann man aber auch einen kleinen Schluck Milch oder sowas nehmen. Ich werde vermutlich über die nächsten Monate hin und wieder mal ein paar Experimente dazu machen.
Wie man den Deckel von einem Nudelsoßenglas so nett hinkriegt, erzähl ich euch bei Gelegenheit, wenn ich mal nicht fünf Minuten vor dem Losgehen improvisiere ;)

Und das hier ist das Bananartige:


Aber was zur Hölle ist das?
Im Grunde nicht mehr als ein bisschen Latex, Farbe und ein paar Wollbänder.
Auf drei einfache Pinsel aufgebracht habe ich drei farblich unterschiedliche Latexröhren gebastelt, eine davon mit einem Wollfaden dekoriert . Das Ganze wurde in sich und miteinander verwunden und insgesamt schließlich in Latex getaucht. Letzteres war ein Fehler, denn es hat die Farbe nahezu vollständig geschluckt. Aber - aus Fehlern lernt man.

Jetz spuck schon aus - Was solls darstellen?
Wie meine Mitspielerin richtig erkannt hat und ohne Zögern aus der Konstellation des Abends geschlossen hat: Eine Nabelschnur, genau genommen ein Stück davon.

Die menschliche Nabelschnur besteht tatsächlich anfang aus ein paar blutgefüllten Bläschen, die sich später zu vier dickeren Gefäßen zusammentun. Am Ende sind es - im Normalfall - nur noch drei. Warum konnte mir auch bisher niemand sagen, aber eines bildet sich zurück im Laufe der Schwangerschaft. Manche Nabelschnur hat tatsächlich nur zwei, aber dieses Phänomen ist eine Anormalität, die auf weitere Schwierigkeiten hindeutet.
Die Nabelschnur ist bei einem Menschen außerdem 30-50cm lang und hat frisch eine ähnliche Dicke wie meine kleine Bastelei.



Eklig?


Wenn ihr mich fragt: Nicht wirklich. Hing immerhin jedem von uns ein paar Monate am Bauch ;)

Und das "gefälschte" Äquivalent - das Wasser könnte man sogar trinken. Heilerde schmeckt zwar nicht, aber das war's dann auch schon.


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