Sonntag, 18. Januar 2015

Der Monat Januar...

... kommt meistens mit einer Unmenge an guten Vorsätzen (von denen ich schonmal mindestens einen gebrochen habe: Wieder möglichst wöchentlich bloggen) und einer Menge an Arbeit, die man das Jahr lang vor sich hergeschoben hat, in der Hoffnung, sie möge zu Silvester einfach mit abfackeln.

Nunja.
Abgefackelt ist nichts, auch wenn die eine oder andere Rakete dazu geeignet gewesen wäre, das gemeinsame Silvester und unsere Hintern anzuzünden. Jemals gesehen, was passiert, wenn man Raketen in die Wiese steckt statt in eine Flasche? Das ist steigerbar durch Werfen. Beides möchte ich nicht zu Nachahmung empfehlen. Und ich glaube, die Brandlöcher in den Jacken, der total besoffenen Typen, die uns das Vorgehen demonstrierten, muss man auch nicht unbedingt nachmachen.

So oder so: Ich bin heil ins neue Jahr rein und habe reichlich Arbeit mitgenommen.

Was alles?
Nunja, als erstes wohl ein Banner, dessen tatsächliche Vollendung noch etwas auf sich warten lassen wird.
Gucksu, so entstand es:
(Achtung, ab dem Trennstrich folgen knapp ein Dutzend Bilder)

Die Fortschritte sind ungefähr täglich, so kann man sich vorstellen, wie das Ganze voranging. Leider erkennt man die hellblaue Vorzeichnung schlecht. Mit einem Klick auf's Bild könnt ihr aber die Darstellung vergrößern.

Als erstes wie immer: Der Grid. Also das Raster, das einem beim Vorzeichnen hilft. Ausnahmsweise brauchte die Aktion zwei Tage - allerdings auch, weil ich simpel noch mehr zu tun hatte, als Linienzeichnen ;)

Wer richtig rechnet, wird feststellen, dass ich schon vor dem Jahreswechsel angefangen haben musste, wenn die Deadline am 3. Januar war. Richtig - vor Weihnachten noch!







Ausnahmsweise gab es diesmal keine wirkliche, komplette Vorzeichnung. Der Auftrag war schlicht: Ein Banner, in dem das Gangrel-Wappen von White Wolf angelegt ist, ebenso wie das Oberbayerische Wappen. Mit Hilfe von einer sehr netten Grafikerin (Danke, Jenny!) hatten wir immerhin eine Variante des Oberbayerischen Wappens erstellt. Nun sollte da noch etwas Zier dazu.

Mit Paint hatte ich etwas zusammengeschustert, das meiner Vorstellung ähnlich sah. Damit man zumindest grob abschätzen kann, was wohin soll. Schnell stellte sich heraus, dass das zwar funktionierte, mir aber einige Kilometer zwischen Bildschirm und Banner aufdrückte.

Es reift zu diesem Zeitpunkt der Entschluss, dass ich mir für solche Aktionen doch nochmal einen billigen Beamer zulege... oder einen Overheadprojekter. Oder sonst irgendwas in dieser Kategorie.




Oben links: Die Entwürfe nach dem Vorbild des Oberbayerischen Wappens. Es gab einiges an Hin und Her, aber der längere Schild ist der, auf den wir uns schließlich einigten. Dank einer neuen Aufhängungsmethode konnte ich auch meine Skizzen mit aufhängen. Macht die Sache... leichter. Immer noch kein Kinderspiel, aber immerhin geht es voran.



Dies ist das Bild für den Heraldik-Berater (Danke hier an Markus, der sich jedesmal eine Menge dummer Fragen gefallen lassen muss ;) ) in meinem Freundeskreis - die Frage: Funktioniert das so. Und, wie schön: Der Helm passt nicht dazu.
Da hatte der gute Mann recht - aber wie man bereits an den etwas kräftiger gezeichneten Stellen feststellen kann - viel Luftraum war nicht mehr ;)



Also malen wir einen anderen. Mit Helmzier wirds nun nach oben eng. Aber - keine Zeit, das Ganze nochmal aufzusetzen, es muss also passen!

Okay... tuts auch:



Die ersten Outlines. Anhand der Dicke des Stoffes war schon abzusehen, dass ich sehr leicht kopieren könnte, sobald der erste Schildhalter-Wolf fertig sein würde. Malen, malen, malen...



... und feststellen, dass man zu schnell war. Wie man mit ein bisschen Nachdenken leicht feststellen kann. Denn die Pfoten des zweiten Wolfes liegen hier *unter* dem Schild. Sie müssen aber darauf liegen. Nur Glück, dass man das mit etwas weiß kaschieren kann...



... unter anderem, weil klar ist, dass da noch Farbe draufmuss.

Mit einer dickeren Outline hebt sich das Gelb an der Helmzier besser raus, und Rot, Schwarz, Gelb gehts erstmal weiter für die nächsten Tage, und danach...



... machen wir erstmal bei Blau, Weiß und Grau weiter. Liebevoll Bayerisch Blau genannt, ist der Blauton eine Sonderanfertigung, die nicht bloß Blau und Weiß enthält, sondern auch Lila und einen kleinen Schuss Grün. Seltsam? Funktioniert aber.
Gleiches gilt für's Grau, denn das hatte Tendenzen, bräunlich auszusehen. Also kam noch etwas Blau mit rein.

Nach zwei Tagen konnte ich dann keine Rauten mehr sehen, aber immerhin gab es ja noch mehr Teile...



Schildhalter-Wölfe nämlich. Also Wölfe... Biester... was auch immer sie sind.
Sie erscheinen ungemein flächig, aber unter dem Aspekt, dass die Linien nicht übermalt werden dürfen, wird das dann schon interessanter.

Warum die Linie nicht?
Nun, die Farbmixtur besteht aus mehreren Komponenten. Neben opakem Gelb für eine stärkere Deckung und normalen Gelb für den Grundfarbton - ist noch ein bisschen Seidenfarbe drin. Warum Seidenmalfarbe? Der Trick ist simpel: Die Farbe verteilt sich. Seidenmalfarbe ist dazu gedacht, als eine Art Aquarellfarbe eingesetzt zu werden.
Da es schnell gehen musste, konnte ich mir keine großen Nacharbeiten auf nichtgedeckten Stellen leisten, aber auch nicht, die Farbe auf Risiko soweit zu verdünnen, dass sie definitiv deckt. Der Komprmiss führte dazu, dass Luftblasen, die sich unweigerlich unter der Farbe bilden und beim Trocknen aufplatzen, ebenfall gelb unterfärbt wurden, ohne größere Höfe zu bilden.

Nochmal zwei Arbeitstage, einmal 21h Bus (nach Dortmund) und eine Silvesterfahrt nach Magdeburg mit im Feld detonierenden Raketen später...



... hatte ich eine WM-Trommel mehr (links unten) und keine Lust mehr auf dieses Banner. Schon mindestens der Übermüdung wegen. Aber mit Wecker um 7 Uhr wurde es dann auch "schon" fertig - das Foto entstand am 02.01. gegen 23:00 Uhr.
Deadline: Geschafft!
Spinnerter Bastler: Ebenso geschafft.

Das Spruchband ist, wie man sieht, noch leer.
Der Grund dafür ist simpel: Es ist ausgemacht, dass es später gefüllt wird, möglichst mit einem Spruch, der das Spiel in dieser "Domäne", also dem Spielrahmen, wiedergibt.

Wir werden sehen, was dann dadrinsteht. Traditionell ist die Farbe jedoch schon festgelegt: Schwarz auf Gelb.


Fun-Fact: Aufgrund der Seidenmalfarbe im Gelb verfärbt sich das Banner beim Bügeln leicht. Diese Verfärbung geht allerdings auch wieder zurück, wenn das Tuch auskühlt. Beim Bügeln auf hoher Temperatur wird das Gelb fast zu einem Orange. Sorgte bei meinen ersten Seidenarbeiten für eine Menge Erstaunen und einen nicht zu unterschätzenden Schockmoment. ;)

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