Donnerstag, 4. Juni 2015

Trick mit Tee

Angesichts der aktuellen Wetterlage (35°C. Im Schatten. Ich will ne Klimaanlage... ) zeige ich mal was aus meiner Trickkiste:
Selbstgemachter Eistee mit Geschmack!

Nicht so klebrig wie das industrielle Vorbild und vermutlich auch ein Stückchen gesünder.

Was brauchste - für 2-3l Endprodukt:

- Hitzebeständige Kanne (0,75l reicht, besser sind 1l oder geringfügig mehr)
- 1l dosierbares, kochendes Wasser, ergo Topf + Feuer + Wasser oder auch Wasserkocher + Strom + Wasser
- 2-5 EL* Zucker, je nach Geschmack (von mir aus auch entsprechende Mengen an Süßstoff)
- 2-5 EL* Zitronenwürze oder 1-2 Tütchen "Heiße Zitrone" (das unglaublich saure Zeug, das angeblich gesund ist, weil Vitamin C drin ist)
- 3-4 Beutel Schwarztee
- wenn vorhanden und gemocht: 1-2 Beutel Früchtetee
- noch mehr Wasser, das aber kalt

und, wenn man bevorraten will:
- Kanne(n) oder halbwegs wärmebeständige Flasche(n) mit 2-3l Fassungsvermögen



Die schnelle Version ("Muss trinken! Sofort!")
- Kanne befüllen: Zitrone, Zucker und ggf. ein paar EL Wasser mischen, anlösen (vergiss das Auflösen, dafür ist es zuviel Zucker)
- Wasser kochen, derweilen Teebeutel getrennt einhängen - ein Bündel schwarz, eins Früchte, so dass man den schwarzen Tee als erstes entfernen kann
- Teebeutel aufbrühen, kurz ziehen lassen (teilweise reichen 1-2 Minuten für den reinen Schwarzteegeschmack)
- Schwarzteebeutel rausnehmen (wegwerfen oder was du sonst so damit tust)
- Kanneninhalt umrühren! Der Zucker sollte sich sofort lösen, wenn er's nicht ohnehin schon getan hat und der Inhalt der Kanne mindestens gold-orange sein.

- Trinkgefäß oder zweite Kanne halb (oder zwei Drittel) mit kaltem Wasser füllen
- mit dem Tee aufgießen
- Trinken!

- Irgendwann später den Rest verdünnen und die Früchteteebeutel entfernen

Das Ergebnis ist im üblichen Fall trinkbar warm oder lauwarm :)


Die langsame Version für Vorrat und Professionalität ;)
Als erstes befüllst du die Kanne ähnlich wie oben beschrieben: Zucker und paar EL Wasser kommen hinein, die Kanne wird ein bisschen geschwenkt, um den Zucker anzulösen.

Dann nimmst du dir die Früchteteebeutel vor. Zusammen mit etwas mehr (lauwarmen) Wasser kommen sie in die Kanne und ziehen dort je nach Sorte 1-4 Stunden. Bei Apfel- und Kirschtee's kann es sich lohnen, die 4 Stunden vergehen zu lassen. Das gleiche gilt für Sorten, die sehr geschmacksintensiv ausfallen (sollen). Die Kanne sollte inklusive dem lauwarmen Wasser nicht mehr gefüllt sein, als gerade so für das Ziehen der Teebeutel nötig ist. Der Inhalt der Beutel soll aufweichen und seine Geschmacksstoffe komplett abgeben. Die Zeit deutlich zu überziehen kann dazu führen, dass der Fruchttee bitter oder sauer wird.
Gelegentliches Umrühren löst den Zucker.

Jetzt kann man sich über das Wasser Gedanken machen: Das Wasser heiß machen, bis es sprudelnd kocht. Es darf wirklich und richtig heiß sein.
Während das Wasser anzieht, kommt die Zitrone in die Kanne. Manche Fruchttees wechseln dabei etwas die Farbe, nicht davon irritieren lassen!

Die Schwarzteebeutel sollen nicht länger im Früchtetee ziehen, daher kommen Beutel und kochendes Wasser im Grunde gleichzeitig in die Kanne. Profis nehmen losen Schwarztee und ein Sieb. Kurz ziehen lassen - wer es nicht bitter mag, keinesfalls länger als 3 Minuten. Eher 2. Oder anderthalb mit gelegentlichem Bewegen der Teebeutel. So kommen Farbe und Geschmack in das Wasser, nicht aber die echten Bitterstoffe.

Beide Teebeutelsets werden dann vorsichtig entfernt und - je nachdem, was du damit machst - ggf. entsorgt. Manche schwören drauf, mit dem gleichen Set nochmal zu brühen, ich persönliche finde das Ergebnis bisher generell widerlich.
Wer mit einem Sieb gebrüht hat, sollte jetzt den Tee noch einmal filtern. Schwebstoffe und Teebrösel sorgen sonst für eine bittere Note.
Jetzt kann man kurz kosten, ob das Verhältnis von Säure, Zucker und Geschmack stimmt. Es sollte intensiv und kräftig sein (wenn man das mag), aber nichts extrem rausschmecken. Denk daran, dass noch verdünnt wird.

Die Vorratsbehälter/-kannen werden mit der entsprechenden Menge kaltem Wasser gefüllt, während der Tee kurz ruht. Das muss er nicht, hilft aber, um die Temperaturen halbwegs moderat zu halten.
Wer einen eher kräftigeren Tee bevorzugt, kann 1:1 verdünnen, also 2l machen. Für Tage wie heute empfiehlt sich eine 1:2 Mischung, also ein Teil Tee auf zwei Teile Wasser. Das Wasser im Zielbehältnis sollte kalt sein, aus zwei Gründen:
1) Das Ergebnis ist beim vorsichtigen Einschenken lauwarm, beschädigt also normale Mineralwasserflaschen und ähnliche Behältnisse nicht - solange man nicht mit der heißen Kanne ans Plastik kommt oder daran entlanggießt.
2) Der Temperaturausgleich beendet den Kochvorgang gründlich und verhindert, dass zuviel Unterdruck beim späteren Kühlen entsteht.

Die fertige Mischung kann man über Nacht offen stehen lassen und den folgenden Tag über noch genießen oder im Kühlschrank bis 36h aufbewahren. Danach wäre ich vorsichtig mit dem Genuss, es ist eben doch nur ein hausgemachteer Tee.

Wer's richtig kalt will, kann natürlich auch das (abgekühlte) Konzentrat auf Eiswürfel aufgießen.
Allerdings ein Hinweis hierzu: Der Genuss von gekühlten Getränken führt bei ohnehin warmen Temperaturen zu noch mehr Schwitzen als ohnehin, da der Körper nachheizt, um die Temperaturen des Getränks auszugleichen.
Lauwarm bringt also bei Hitze deutlich mehr!

Hinweis 2: Wenn sich ein Salzmangel einstellt, weil z.B. unterm Tag stark gearbeitet und fast nur getrunken wurde, kann man eine, maximal zwei Messerspitzen Salz auf einen Liter dazugeben. Vorsichtig dosiert fällt das nicht auf, sondern kann sogar dem Geschmack noch einen zusätzlichen Pfiff geben - und dem Körper bei der Regeneration helfen.

Hinweis 3: Ganz Mutige probieren das Rezept mit Pfefferminze oder ähnlichen Sorten statt Schwarztee aus. Minze hat bekanntermaßen einen kühlenden Effekt durch die ätherischen Öle. Ich garantiere für nix ;)

Hinweis 4: Glitzerzucker statt normalem hat einen interessanten, optischen Effekt auf das Ganze, nicht wahr, Jenny?


* Und ja, es sind EL, also EssLöffel gemeint! ;)

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