Unterscheide: Runde DA und Runde M
Runde DA spielt ein ungefähr mittelalterliches Setting, während Runde M die moderne Version spielt. Beide Male Vampire und beide Male geht es unter anderem um Malkavianer. Die sind einfach chronisch verrückt und neigen dazu, diese Effekte auch auf andere zu übertragen.
Soweit nix neues.
Interessant wird es jedoch beim Vergleich der letzten Spiele. Vor ungefähr 6 Wochen haben wir bei DA einen Plot gestartet, der den Spielern ziemliches Kopfzerbrechen bereitet hat. Aufgrund der Action waren sie begeistert, insofern kam das Konzept ziemlich gut an.
Wir haben (leider) die Einladung des ursprünglichen Gastgebers gesprengt, im Nachhinein hatte der nicht wirklich etwas dagegen. Und dann gings los mit lustigen Spukereien. Szenisches Hin- und Herspringen hat zwei OT-SL und zwei NSC schwerst beschäftigt. Ergebnis des darauf folgenden Abends war zwar die Bitte, weniger "Mindfuck", sprich Beeinflussungen, spielen zu lassen, aber auch das hatten wir mehr oder weniger erwartet.
Einige Zeit danach kam die Einladung für M, und bereits da war abzusehen: Es wird ein Malkavianer-Abend. Das Traurige: Die Menge an Déjà-Vus war beachtlich. Und leider insbesondere außerhalb des Spiels massiv. Das Konzept schien sich enorm an unseres anzulehnen und darüber hinaus war es schlecht durchdacht. Spieler standen mit unterschiedlichen Informationen über den Zustand ihrer Umgebung da. Waren Dinge nun zu beobachten gewesen oder nicht? War die abgebrannte Kerze ein Indiz für den Verlauf? Wo ist der Wahnsinn der Uralten? Wie steht's mit Eingriffmöglichkeiten?
Insbesondere als ein Spieler sich in die Szenerie einbrachte und begann, die Vorgänge selbst durch seine Aktionen zu formen, schien die Leitung schließlich hilflos. Offensichtlich passte das nicht in ihr Konzept und ihre Vorstellungen.
Letzen Endes äußern sich die Spieler natürlich positiv. Können sie ja fast nicht anders. Vor Kurzem hatte ich mir die Freiheit genommen und meiner Ansicht mit einer Ablehnung Luft gemacht: Daraufhin wurde ich gebeten, das doch sein zu lassen, immerhin verderbe es die Stimmung.
Interessanterweise hatten wir eine ähnliche Konstruktion eines Abendverlaufs vor unserem eigenen DA-Abend durchgesprochen. Nach einigen hitzigen Diskussionen unterwarfen wir uns der Tatsache, dass sie schlecht realisierbar wären und cancelten es. Das Ergebnis des Brainstormings war zwar für uns stressig, doch insgesamt in sich passig.
Ich bin beileibe kein Gegner kopierter Konzepte. Funktionierende Strukturen und Abläufe soll und darf man kopieren, immerhin beinhalten sie Lernprozesse und Erfahrungen. Aber in letzter Instanz sollten sie durchdacht sein. Der Abend von der Runde M erschien mir wie der faule, in fünf Minuten konstruierte Kompromiss für Action und "Mindfuck", verbunden mit "Wir müssen aber AB und CD machen!" Und das, meine Lieben, halte ich für pappnasig.
Böses Wort ;)
Die Lehre für mich daraus: Wir machen es richtig.
Ein Hintergrund der Aktionen gibt vor, was passieren wird und kann, wenn Spieler in das Geschehen aktiv eingreifen wollen. Zusätzlich wird bedacht, was passiert, wenn nicht.
Ich habe dieses Prinzip als Open-World kennen gelernt. Oder auch als erweiterte Sandbox. Die Spieler dürfen im Rahmen der Regeln beinahe alles. Und alles hat Auswirkungen auf den weiteren Verlauf. Sie hinterlassen Spuren und gestalten so die Welt mit.
Und insbesondere: Sie sind nicht Teil eines Theaterstücks. Sondern einer Welt.
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