... in dem du eine Nacht durchnähst und danach merkst, dass du niemandem erzählen solltest, was du da genäht hast.
... in dem du fröhlich, frisch und frei die Jacken verleihst und weißt, es wird sich niemand daran stoßen, sondern es als Gewandung wahrnehmen und in das Setting integrieren.
... in dem du deinen Freund in einer der Jacken durch den Flur hopsen siehst und weißt, er hat er gerade den Spaß seines Lebens. Und dann die Spieler anschaust und die genauso irre grinsen.
... in dem du die drei Kostüm-Zwangsjacken aus deinem Fundus aus der Waschmaschine holst und dich fragst, wie du das dem Nachbarn erklärst, der gerade ebenfalls durch den Waschkeller tobt.
... in dem du realisiert, was für einen durchgeknallten Mist du da gerade spielt, und weißt: Du bist die Spielleitung, die dafür verantwortlich ist.
... in dem du tief Luft holst und dich freust, dass du nach einem dicken Schnupfen wieder durch die Nase atmen kannst. Und danach heulst, weil das, was du da in deine Nase gezogen hast, Zwiebeldunst war.
Nur falls sich jemand fragt, wie wohl meine letzte Woche war. ;)
Dienstag, 22. Oktober 2013
Montag, 7. Oktober 2013
86.400 Euro - und warum.
Tante Jay hat diese Frage gestellt, sie selbst hat sie von Törtel, und wer diese Frage irgendwann mal initiiert hat, lässt sich nicht mehr wirklich nachvollziehen.
Sie lautet simpel:
Was würdest du tun?
Du hast etwas gewonnen und zwar täglich 84.600 Euro auf einem Bankkonto. Weitere Konten hast du ab jetzt nicht mehr. Du kannst das Geld nicht aufsparen. Und das Konto kann von heute auf morgen gesperrt werden, ohne Angabe von Gründen.
Ein toller Preis, nicht wahr? Ein bisschen risikoreich erscheint er schon, immerhin ist eine spontane Sperrung dabei. Du hast es jetzt. Rückgängig machen ist nicht. Aber ansonsten? Wer würde das Geld nicht nehmen?
Was würdet ihr tun?
Das Kleid kaufen, dass du schon lange im Schaufenster anschmachtest? Das Auto, in zwei Raten, neu und glänzend? Ein Haus? Vielleicht ein ganzer Bauernhof?
Und danach?
Vielleicht würdet ihr für eure Lieben etwas kaufen. Dann euren Freunden. Den Bekannten. Vielleicht schließlich sogar den Fremden?
Ich vermute, ihr würdet versuchen, jeden Cent auszugeben. Restlos. Das Geld zu nutzen, immerhin kann es ja sein, dass der Hahn bald abgedreht wird.
Ich habe die Antwort aufgestellt. Und mich dann gefragt: Warum eigentlich 86.400 Euro?
Man findet die Antwort im Internet:
Zeit.
Wir alle haben ein Zeitkonto. In gewisser Weise. Jeden Tag stehen dort 84.600 Sekunden zur Verfügung. Immer und immer wieder. Die Zeit, die wir verschwenden, wird nicht gutgeschrieben. Sie ist weg, verschwendet, weggeworfen.
Wie das Konto des Gewinns kann dieses Konto aber jederzeit geschlossen werden. Für immer.
Warum also verschwenden wir diesen Wert? Das Geld würden wir nutzen. Warum nicht die Zeit? Es gibt eine einfache Erklärung: Uns ist der Wert nicht bewusst. Geldwerte kann man in Gütern wie Autos, Kleidern, Häusern und dergleichen mehr ausdrücken. Zeit ist ein schwierigerer Wert. Aber vielleicht wird es ja dem einen oder anderen bewusst, dass dieses Zeitkonto wichtiger ist.
Lasst es uns mit Freunden, Familie, Bekannten und Fremden teilen - so wie man wohl auch das Geld irgendwann teilte. Lasst es uns nutzen.
Sie lautet simpel:
Was würdest du tun?
Du hast etwas gewonnen und zwar täglich 84.600 Euro auf einem Bankkonto. Weitere Konten hast du ab jetzt nicht mehr. Du kannst das Geld nicht aufsparen. Und das Konto kann von heute auf morgen gesperrt werden, ohne Angabe von Gründen.
Ein toller Preis, nicht wahr? Ein bisschen risikoreich erscheint er schon, immerhin ist eine spontane Sperrung dabei. Du hast es jetzt. Rückgängig machen ist nicht. Aber ansonsten? Wer würde das Geld nicht nehmen?
Was würdet ihr tun?
Das Kleid kaufen, dass du schon lange im Schaufenster anschmachtest? Das Auto, in zwei Raten, neu und glänzend? Ein Haus? Vielleicht ein ganzer Bauernhof?
Und danach?
Vielleicht würdet ihr für eure Lieben etwas kaufen. Dann euren Freunden. Den Bekannten. Vielleicht schließlich sogar den Fremden?
Ich vermute, ihr würdet versuchen, jeden Cent auszugeben. Restlos. Das Geld zu nutzen, immerhin kann es ja sein, dass der Hahn bald abgedreht wird.
Ich habe die Antwort aufgestellt. Und mich dann gefragt: Warum eigentlich 86.400 Euro?
Man findet die Antwort im Internet:
Zeit.
Wir alle haben ein Zeitkonto. In gewisser Weise. Jeden Tag stehen dort 84.600 Sekunden zur Verfügung. Immer und immer wieder. Die Zeit, die wir verschwenden, wird nicht gutgeschrieben. Sie ist weg, verschwendet, weggeworfen.
Wie das Konto des Gewinns kann dieses Konto aber jederzeit geschlossen werden. Für immer.
Warum also verschwenden wir diesen Wert? Das Geld würden wir nutzen. Warum nicht die Zeit? Es gibt eine einfache Erklärung: Uns ist der Wert nicht bewusst. Geldwerte kann man in Gütern wie Autos, Kleidern, Häusern und dergleichen mehr ausdrücken. Zeit ist ein schwierigerer Wert. Aber vielleicht wird es ja dem einen oder anderen bewusst, dass dieses Zeitkonto wichtiger ist.
Lasst es uns mit Freunden, Familie, Bekannten und Fremden teilen - so wie man wohl auch das Geld irgendwann teilte. Lasst es uns nutzen.
Sonntag, 6. Oktober 2013
Orga, SL, NSC, SC - Wat nu?
Nachdem eine SL, die ich durchaus schätze, einen solchen Artikel verfasst hat - einzusehen hier:
http://cthulhy.myblog.de/,
dachte ich mir, ich schreibe einfach mal meine Meinung dazu nieder. In der Hoffnung, sie zur Diskussion zu stellen und vielleicht auch andere Blickwinkel kennen zu lernen. Unter anderem die Definition des Spielleitercharakters finde ich enorm wichtig. Da wir inzwischen wieder einmal Schwierigkeiten mit einem solchen in einer Runde haben, habe ich mir dazu mal ein paar Gedanken gemacht.
Die Begriffe und Definitionen, die ich hier aufstelle, sind Erfahrungswerte. Sollte also jemand andere haben: Immer her damit! ;)
http://cthulhy.myblog.de/,
dachte ich mir, ich schreibe einfach mal meine Meinung dazu nieder. In der Hoffnung, sie zur Diskussion zu stellen und vielleicht auch andere Blickwinkel kennen zu lernen. Unter anderem die Definition des Spielleitercharakters finde ich enorm wichtig. Da wir inzwischen wieder einmal Schwierigkeiten mit einem solchen in einer Runde haben, habe ich mir dazu mal ein paar Gedanken gemacht.
Die Begriffe und Definitionen, die ich hier aufstelle, sind Erfahrungswerte. Sollte also jemand andere haben: Immer her damit! ;)
Mittwoch, 2. Oktober 2013
Conbericht Nebelfeuer 1 - Mittwoch: Auf in den Kampf
01.00 Uhr
Ein seltsames Bild, bevor ich nun endlich ins Bett gehen kann:
Ein Kreis von Kerzen, aufgeklebt auf Pappen, damit sie nicht direkt auf dem Holz der Tische befestigt werden müssen. Darüber gehalten werden die Ränder von Organza-Stücken, fünf aufmerksame Bastler, zwischenzeitlich sechs, verschmelzen die Ränder der Überwürfe, die schließlich für die Nebelwesen bestimmt sein würden.
Gemeinsam sangen wir in Gobbo-Manier in unglaublich schief und nervtötend noch Lieder, während sich dreißig Meter Organza in "Nebel" verwandelten. Große, rechteckige Überwürfe, einem Poncho ziemlich ähnlich. Ergänzt werden diese durch Fluflus - zumindest nennt Dani, unsere Fundusfee, sie so. Es sind auch Überwürfe, allerdings halb zu schmal wie die großen. Sie haben Fransen bekommen, außerdem Löcher.
Ich weiß nicht, wessen Idee es war die Umhänge mit einer Kerze quasi zu versäubern. Die Flamme schmilzt das Plastik zusammen, so dass der Organza nicht ausfranst. Aus meiner Bastelerfahrung heraus habe ich noch ein bisschen an der Methode gefeilt und wir sind durchaus mit dem Ergebnis zufrieden. Vermutlich hat auch der Plastikdunst im Fundusraum dazu beigetragen, dass wir alle etwas verrückt dabei sind.
Beim Betten einrichten fällt auf, dass die Lattenroste alles andere als stabil sind. Da Shino über mir schlafen wird, müssen wir einen der Lattenroste tauschen und hoffen, dass dann jemand leichtes oder niemand auf dem betreffenden Konstrukt schläft. Die Stockbetten sehen aus, als hätte man nur normale Betten übereinander gestapelt. Der "Luftraum" ist knapp bemessen und sie sind etwas kürzer als ein Standardbett, scheint es.
Aber wir werden ohnehin nur wenig Zeit hier verbringen.
10.00 Uhr
Wieder raus aus den Federn, in die Schoner und Paleos rein und zum Frühstück gibt es erst einmal Kekse. Wir haben uns so weit eingerichtet und vor Kurzem erfahren, dass die Hütte unser HQ wird. In den restlichen Häusern werden NSCs schlafen.
Die erste Aufgabe nach einem schnellen, nun mit Brötchen und Wurst gestalteten Frühstück zwischen gefühlt hunderten von Wespen: Zelte aufbauen. Ein kurzer Zwischencheck ergibt, dass die Insekten irgendwo in der Nähe des Versorgerhauses ihr Nest haben müssen. Fleißig werden Wurststücke und Cola geklaut und irgendwohin getragen. Die Tiere sind dank des kühlen Wetters zwar lästig, aber nicht problematisch. In einer provisorischen Wespenfalle fangen sich die ersten vier.
Wir werden vor eine Sammlung von fünf Stoffhaufen gestellt, in denen sich Stangen verstecken. Daraus sollen wir ein T-förmiges Fürstenzelt basteln. Wie viele Zelte? Wir können nur schätzen und einigen uns auf vier.
Großes Rätselraten: Was für Zelte sind das? Und sind alle Einzelteile da? Nirgends sind Stangen zu erkennen, ausgenommen die dünnen, eingenähten Bambusstangen. Die sind aber nur zwei Meter lang - das Zelt aber dürfte deutlich größer sein.
Zu raten, wie ein Zelt aufgebaut aussehen wird, ist eine interessante Aufgabe. Wir wenden und drehen den Stoff auf der Suche nach Anhaltspunkten.
Auf der Wiese nebenan wird die Königsjurte aufgebaut: Eine dreiteilige Jurtenburg mit Fenstern. Schon von außen sieht das Gebilde interessant und imposant gleichermaßen aus. Eine Unzahl von Stangen und Seilen hält es in Form und Drumherum wuseln weniger Leute als man im ersten Moment vermuten möchte.
10:30 Uhr
Nach großem Raten fällt mir die grüne Innenseite der Zeltbahnen auf - es sind die billigen Beduinenzelte. Sie sind recht simpel, da man nur das Dach mit Hilfe der Mittelstange hinstellt und danach die Seitenwände einbaut. Noch ein bisschen abspannen und fertig.
Wir bauen eines auf und stellen bereits jetzt fest, dass das System vom Hersteller her nicht dazu gedacht ist, Zelte zu verbinden. Ganz zu schweigen davon, dass die Heringe fehlen. Wir machen uns auf die Suche und finden schließlich eine Kiste mit zwei Hämmern: Ein sandgefüllter Gummihammer und ein Zimmermannshammer. Dazu Heringe, aber eindeutig zu wenige. So macht Aufbauen doch Spaß. So hat es immerhin etwas von einem kleinen Intelligenztest. Oder Survivaltraining.
Gerade im Hinblick auf eine kleine Besonderheit dieses Platzes: Unter dem Wiesenboden scheint eine Schicht Kies zu liegen. Nur müssen wir genau durch diese Schicht hindurch, wenn wir die Heringe stabil verankern wollen. Steineklopfen mal anders.
11.30 Uhr
Das erste Zelt ist umgebaut und unsere Mitbauer wissen nun, wie das System funktioniert. Markus hat eine erste Planung, wie wir das Konstrukt aufstellen können. Es wird nach weiteren Heringen geschickt und schließlich haben wir eine grobe Ahnung, wie es funktionieren kann. Die beiden Neulinge schlagen sich gut, und einer der Spieler, ein Schmied ein paar Zelte weiter am Dorfplatz hat uns einen Fäustel geliehen. Damit haben wir bessere Chancen, effektiv zu arbeiten.
Unsere Neuen lernen, wie man Zelte verschlauft. Die ersten Versuche, die Bänder einfach miteinander zu verknoten waren zwar gut, aber dennoch gibts dafür ja bessere Methoden.
Die Königsjurte steht - und obendrauf Jurtenland - unser Sponsor für die Burg. (Wer motzen will: Ein bisschen Werbung darf immer sein und nebenher sei erwähnt, dass die Jungs wirklich tolle Arbeit abgeliefert haben. Aber davon bald mehr.)
12:00 Uhr
Man sucht panisch nach der Nummer des örtlichen Pizzadienstes. Nicht allein, dass fraglich ist, ob wir überhaupt auf einen Campingplatz geliefert bekommen, auch der Umfang der Bestellung wird anhand der in komplexem System verteilten Helfer bestimmt eine interessante Rechenaufgabe. Aber zum Glück hat einer unserer Zeltaufbauer ein Smartphone und kann die Nummer nachschlagen. Über Funk geht die Ziffernfolge hinaus und - Stille.
13.00 Uhr
Ich bekomme eine Funke vererbt. Eine Kurzeinweisung ("Da ist der Knopf.") muss reichen, dann klemme ich mir das Ding in die Weste und hoffe inständig, dass ich nicht funken muss. Ich muss ja zugeben, irgendwie macht mich die Aussicht auf Knopf im Ohr langsam nervös.
Über Funk heißt es, es gibt bald Pizza. Wer's glaubt.
Das Puzzle - später Fürstenzelt genannt - steht. Von insgesamt sechs Bauern sind wir auf drei geschrumpft und schließlich nur noch zwei, als der Springer losmuss. Er ist - warum auch immer - mit dem Fahrrad hier und erledigt so Transportdienste für uns. Da wir immer noch nur wenige Funken aktiv haben, bringt er auch Neuigkeiten von einem Ende zum anderen. Überall wuseln fleißige Helfer umeinander, die Orks bauen zum Teil bereits auf.
Wir verbinden Dach- und Wandelemente und stellen so nun tatsächlich einen kleinen Zeltpalast hin. Innendrin schimmert es türkisgrün, auch wenn die Zelte schon älter sind und deutliche Spuren haben. Fürs Spielen wirds reichen müssen.
Rainer hat sich ebenfalls angefunden und mich gebeten, ihm beim Aufbauen zu helfen. Wir tauschen: Er schlägt Heringe für mich ein und ich tue es für ihn. Rainer allerdings hat ein Sahara, deutlich weniger notwendige Befestigungspunkte, einen Plan und vor allem: Edelstahlheringe in weiser Voraussicht. Diese Monster bekommt man auch durch Steine durch, wenn man es darauf anlegt. Ein paar der Spitzen haben Kringel, aber das stört beim Einschlagen nicht.
Nachdem wir damit fertig sind, bekommt Ralf vom Heldenhammer den Hammer und stellt fest, dass wir seine Heringskiste haben. Nun gut, anscheinend passt trotzdem alles zusammen.
13:10 Uhr
Das was der Funkspruch schon vor einigen Minuten verkündete, ist nun Tatsache: Es gibt Pizza!
Die Wespen finden das ebenso grandios wie wir. Wo für die Wurst noch halbwegs eifriges Schwirren war, haben wir nun den Eindruck, dass wir den halben Schwarm angelockt haben. Man greift sich ein Stück Pizza und verschwindet schnellstmöglichst aus dem Einzugsbereich der gelb-schwarzen Brummer.
Weiter geht's mit Handreichungen und den Tempeln. Fünfzehn Banner finden ihren Weg in den Fundus und eines davon gleich an die Tür des HQ. Ab jetzt ist das unsere SL-Hütte. Der Dorchadas-Tempel - hübsch eingerichtet auch mit den Hühnerknochen von gestern - bekommt seine sofort.
16:00 Uhr
Offiziell wäre jetzt SL-Meeting.
Inoffiziell wuseln wir gemeinsam über den Platz und haben beinahe alle keine Armbanduhr. Routine - wenn auf Con ein Plan exakt funktioniert, ist irgendetwas schiefgelaufen.
17:00 Uhr (1h hinter Plan)
Der Weg hat uns in hübschen Zick-Zack-Streifen über das Gelände geführt und so langsam machen wir Kilometer. Obwohl um 16 Uhr das SL-Meeting angesetzt war, haben wir uns vor rund einer halben Stunde zusammengefunden. Zumindest der Kern. Nach und nach tröpfeln weitere ein. Unter anderem auch Stefan, Hendrick und Josi.
Beim Meeting stellt sich heraus, dass wir einen erfahrenen Kern von 3-4 Leuten haben. Und der Rest sind halb/halb Anfänger als SLer. Nicht, dass das ein Problem wäre. Zumindest ich habe schon einige Erfahrung als Co- und Hilfs-SL. Allerdings nicht über mehrere Tage.
Wir stellen uns dem Problem und arbeiten die Plotplanung durch. Nachdem wir mehrere Wochen lang das Thema teilweise mehrfach täglich durchgekaut haben, geht das Ganze relativ schnell. Alex kümmert sich um die NSC und bald, bald wird auch Ansprache für die SCs sein. Geplant ist sie für 19 Uhr.
Jorma weist uns in die Funken ein. Die Funktionen, was ist zu beachten?
Ich "an" jemanden anderen, der andere "für" mich. Rufen geht also, auch wenn es erstmal seltsam klingt für einen, der es nicht kennt. Kurz halten, nach dem Drücken kurz warten. (Genau genommen genommen heißt es eigentlich "Denken, Drücken, Schlucken, Sprechen." Aber es klappt auch so.) Wir sollen Funkdisziplin halten und glücklicherweise wissen zumindest alle im Grobem, was damit gemeint ist.
Also stopft sich jeder eine Funke in die Tasche und wer will, bekommt das berühmt-berüchtigte Headset. Ich will, immerhin werde ich in Rolle spielleitern und so darauf angewiesen sein, dass die Spieler nicht hören, wenn ich angefunkt werde. Außerdem ist das orangene Ding auffällig und hässlich zugleich.
Kurzes Rätselraten: was bedeutet das "Voice" und "PTT" an den Headsets? Wir kommen recht schnell darauf: Voice-Activation und Push To Talk. Ich liebäugele mit der Überlegung, den Schalter abzukleben, lasse es dann aber doch - vielleicht braucht man ihn doch noch einmal.
Wir rennen los und schmeißen uns in die Klamotten. Genauer gesagt: Ich schmeiße. Andere. Irgendwann einmal hat sich anscheinend eingebürgert, dass ich den anderen in die Gewandungen helfe. Und irgendwie kann ich es auch jetzt nicht lassen. Ich stopfe meine Funke in eine Gürteltasche und den Knopf ins Ohr.
Nebenher kaskadieren die Meldungen über Funk: Anreisende.
20:30 Uhr (1,5h hinter Plan)
SL-Ansprache! Wir werden vorgestellt, die üblichen Ansagen getroffen und schließlich der TimeIn gegeben.
Und genau jetzt fällt auf, dass mindestens die Rollen rund um den König noch nicht anreisen sollten. Also schäle ich mich wieder aus meiner Gewandung und fädle in die Arbeitsklamotte. Eigentlich hatte ich vermutet, dass ich diese bis zum Abbau nicht mehr anziehen würde.
Aufgabe des Tages: Schlachtenbegleitung. Bald könnte es heiß werden.
Während dessen haben die Spieler Gelegenheit sich mit der Welt bekannt zu machen. Sie tun es - hauptsächlich mit den Händlern. Auch einiges an Dorfbevölkerung irrt über den Platz und macht sich mit den Gegebenheiten vertraut. Unsere Adligen werden ebenfalls später anreisen als geplant.
21:00 Uhr (2h hinter Plan)
Der Funk behauptet, dass die Adligen nun in Gruppen ins Dorf einfallen. Ich briefe im Hintergrund die Adligen mit, da Alex langsam aber sicher einen Rückstau produziert. Die eingeplante Zeit dafür ist einfach zu knapp.
Beim Briefen kommt bereits jetzt eine Art Games of Thrones Feeling auf. Jeder der Adligen hat dunkle Geheimnisse und Aufgaben. Es ist gar nicht so einfach, die einzelnen Varianten zu vermitteln, aber mit der Zeit machbar.
Wir improvisieren für den einen oder anderen Neuling Dorfbriefings. Da es zwar einen Rahmen für das Dorf gibt, aber die NSCs schon im Vorfeld ihre Rollen untereinander konkretisiert haben, müssen sich die neuen Rollen offen einfügen. Wir diskutieren ein wenig über DKWDDK und was Randbedingungen sind. Ich hätte nie vermutet, dass ich mit jemandem aus dem Living History Bereich mal zusammenarbeite. Bisher waren solche Begegnungen eher kritischer Natur. Mindestens einen Vorteil hat das Ganze: Die Dame hat eine sehr schöne Gewandung.
Das macht schon neidisch.
22:00 Uhr (1h hinter Plan)
Die Nebelwesen sollen die Königin verfolgend aus dem Wald stürzen. Wir legen eine Route fest und packen uns die Taschen voll mit Nebelpulver. Die NSCs lassen sich in den Organza wickeln und weiß schminken. Wir tapsen los, Lars vorweg.
Ungefähr fünf Minuten später stellen wir fest, dass Lars verschwunden ist. Wir funken eine Weile herum und bekommen die Ansage, dass wir uns auf der falschen Seite des Platzes befinden. Da wir den Platz alle noch nicht genau und vor allem nicht in der Nacht kennen, ist das überaus plausibel. Eine kleinere Streiterei, dann machen wir uns auf ins Feld. Die Zeit sitzt uns im Nacken, wir müssen die Aktion jetzt starten und tun es schließlich auch.
Und stellen fest, dass unsere erste Route richtig war. Eilig bringen wir die Sachen ins Rollen und sehen in irritierte und neugierige Gesichter, während eine kreischende Königin von flatternden Organzamonstern verfolgt wird. Leider kommt sie nur bis zur zweiten Hütte - die Spieler sind überraschend gut organisiert. Der ursprüngliche Plan, bei dem die beteiligten SLer hätten sichern müssen, greift nicht wirklich.
Überall über dem Platz wabert Kunstnebel und verwandelt sich schließlich in eine Art dunstige Atmosphäre. Das Bild ist unmöglich zu fotografieren, aber geheimnisvoll und passend für unseren Plan.
23:00 Uhr
Die Königin hat ihren Auftrag ausgeführt - nach einem neuen Kleid gefragt, Wellen von Nebelwesen flattern in die Stadt und nebenher greifen gelegentlich Orks an. So im Ganzen ein ziemliches Chaos. Die Nebelwesen haben die Freiheit, Vergiftungen zu verteilen und eine erste Dorfbewohnerin streunt durch die Lager, um den Spielern die Gelegenheit zu geben, zu forschen. Die ersten springen darauf an.
Während wir weiter briefen und nebenher ein Ohr im Funk haben, kommen die Statusmeldungen herein. Die Leute haben die Dorfbewohner gut angenommen, die Analysen laufen und anscheinend haben die Spieler ihren Spaß im Dorf. Wir atmen auf: Die Arbeit scheint sich rentiert zu haben. Auch wenn einzelne Plothooks bisher übersehen worden sind, so scheint sich doch niemand zu langweilen.
Schließlich verschwindet der Thron des Königs (ein zusammensteckbarer Holzsessel) und wir stellen uns auf eine lange Nacht ein.
Ein seltsames Bild, bevor ich nun endlich ins Bett gehen kann:
Ein Kreis von Kerzen, aufgeklebt auf Pappen, damit sie nicht direkt auf dem Holz der Tische befestigt werden müssen. Darüber gehalten werden die Ränder von Organza-Stücken, fünf aufmerksame Bastler, zwischenzeitlich sechs, verschmelzen die Ränder der Überwürfe, die schließlich für die Nebelwesen bestimmt sein würden.
Gemeinsam sangen wir in Gobbo-Manier in unglaublich schief und nervtötend noch Lieder, während sich dreißig Meter Organza in "Nebel" verwandelten. Große, rechteckige Überwürfe, einem Poncho ziemlich ähnlich. Ergänzt werden diese durch Fluflus - zumindest nennt Dani, unsere Fundusfee, sie so. Es sind auch Überwürfe, allerdings halb zu schmal wie die großen. Sie haben Fransen bekommen, außerdem Löcher.
Ich weiß nicht, wessen Idee es war die Umhänge mit einer Kerze quasi zu versäubern. Die Flamme schmilzt das Plastik zusammen, so dass der Organza nicht ausfranst. Aus meiner Bastelerfahrung heraus habe ich noch ein bisschen an der Methode gefeilt und wir sind durchaus mit dem Ergebnis zufrieden. Vermutlich hat auch der Plastikdunst im Fundusraum dazu beigetragen, dass wir alle etwas verrückt dabei sind.
Beim Betten einrichten fällt auf, dass die Lattenroste alles andere als stabil sind. Da Shino über mir schlafen wird, müssen wir einen der Lattenroste tauschen und hoffen, dass dann jemand leichtes oder niemand auf dem betreffenden Konstrukt schläft. Die Stockbetten sehen aus, als hätte man nur normale Betten übereinander gestapelt. Der "Luftraum" ist knapp bemessen und sie sind etwas kürzer als ein Standardbett, scheint es.
Aber wir werden ohnehin nur wenig Zeit hier verbringen.
10.00 Uhr
Wieder raus aus den Federn, in die Schoner und Paleos rein und zum Frühstück gibt es erst einmal Kekse. Wir haben uns so weit eingerichtet und vor Kurzem erfahren, dass die Hütte unser HQ wird. In den restlichen Häusern werden NSCs schlafen.
Die erste Aufgabe nach einem schnellen, nun mit Brötchen und Wurst gestalteten Frühstück zwischen gefühlt hunderten von Wespen: Zelte aufbauen. Ein kurzer Zwischencheck ergibt, dass die Insekten irgendwo in der Nähe des Versorgerhauses ihr Nest haben müssen. Fleißig werden Wurststücke und Cola geklaut und irgendwohin getragen. Die Tiere sind dank des kühlen Wetters zwar lästig, aber nicht problematisch. In einer provisorischen Wespenfalle fangen sich die ersten vier.
Wir werden vor eine Sammlung von fünf Stoffhaufen gestellt, in denen sich Stangen verstecken. Daraus sollen wir ein T-förmiges Fürstenzelt basteln. Wie viele Zelte? Wir können nur schätzen und einigen uns auf vier.
Großes Rätselraten: Was für Zelte sind das? Und sind alle Einzelteile da? Nirgends sind Stangen zu erkennen, ausgenommen die dünnen, eingenähten Bambusstangen. Die sind aber nur zwei Meter lang - das Zelt aber dürfte deutlich größer sein.
Zu raten, wie ein Zelt aufgebaut aussehen wird, ist eine interessante Aufgabe. Wir wenden und drehen den Stoff auf der Suche nach Anhaltspunkten.
Auf der Wiese nebenan wird die Königsjurte aufgebaut: Eine dreiteilige Jurtenburg mit Fenstern. Schon von außen sieht das Gebilde interessant und imposant gleichermaßen aus. Eine Unzahl von Stangen und Seilen hält es in Form und Drumherum wuseln weniger Leute als man im ersten Moment vermuten möchte.
10:30 Uhr
Nach großem Raten fällt mir die grüne Innenseite der Zeltbahnen auf - es sind die billigen Beduinenzelte. Sie sind recht simpel, da man nur das Dach mit Hilfe der Mittelstange hinstellt und danach die Seitenwände einbaut. Noch ein bisschen abspannen und fertig.
Wir bauen eines auf und stellen bereits jetzt fest, dass das System vom Hersteller her nicht dazu gedacht ist, Zelte zu verbinden. Ganz zu schweigen davon, dass die Heringe fehlen. Wir machen uns auf die Suche und finden schließlich eine Kiste mit zwei Hämmern: Ein sandgefüllter Gummihammer und ein Zimmermannshammer. Dazu Heringe, aber eindeutig zu wenige. So macht Aufbauen doch Spaß. So hat es immerhin etwas von einem kleinen Intelligenztest. Oder Survivaltraining.
Gerade im Hinblick auf eine kleine Besonderheit dieses Platzes: Unter dem Wiesenboden scheint eine Schicht Kies zu liegen. Nur müssen wir genau durch diese Schicht hindurch, wenn wir die Heringe stabil verankern wollen. Steineklopfen mal anders.
11.30 Uhr
Das erste Zelt ist umgebaut und unsere Mitbauer wissen nun, wie das System funktioniert. Markus hat eine erste Planung, wie wir das Konstrukt aufstellen können. Es wird nach weiteren Heringen geschickt und schließlich haben wir eine grobe Ahnung, wie es funktionieren kann. Die beiden Neulinge schlagen sich gut, und einer der Spieler, ein Schmied ein paar Zelte weiter am Dorfplatz hat uns einen Fäustel geliehen. Damit haben wir bessere Chancen, effektiv zu arbeiten.
Unsere Neuen lernen, wie man Zelte verschlauft. Die ersten Versuche, die Bänder einfach miteinander zu verknoten waren zwar gut, aber dennoch gibts dafür ja bessere Methoden.
Die Königsjurte steht - und obendrauf Jurtenland - unser Sponsor für die Burg. (Wer motzen will: Ein bisschen Werbung darf immer sein und nebenher sei erwähnt, dass die Jungs wirklich tolle Arbeit abgeliefert haben. Aber davon bald mehr.)
12:00 Uhr
Man sucht panisch nach der Nummer des örtlichen Pizzadienstes. Nicht allein, dass fraglich ist, ob wir überhaupt auf einen Campingplatz geliefert bekommen, auch der Umfang der Bestellung wird anhand der in komplexem System verteilten Helfer bestimmt eine interessante Rechenaufgabe. Aber zum Glück hat einer unserer Zeltaufbauer ein Smartphone und kann die Nummer nachschlagen. Über Funk geht die Ziffernfolge hinaus und - Stille.
13.00 Uhr
Ich bekomme eine Funke vererbt. Eine Kurzeinweisung ("Da ist der Knopf.") muss reichen, dann klemme ich mir das Ding in die Weste und hoffe inständig, dass ich nicht funken muss. Ich muss ja zugeben, irgendwie macht mich die Aussicht auf Knopf im Ohr langsam nervös.
Über Funk heißt es, es gibt bald Pizza. Wer's glaubt.
Das Puzzle - später Fürstenzelt genannt - steht. Von insgesamt sechs Bauern sind wir auf drei geschrumpft und schließlich nur noch zwei, als der Springer losmuss. Er ist - warum auch immer - mit dem Fahrrad hier und erledigt so Transportdienste für uns. Da wir immer noch nur wenige Funken aktiv haben, bringt er auch Neuigkeiten von einem Ende zum anderen. Überall wuseln fleißige Helfer umeinander, die Orks bauen zum Teil bereits auf.
Wir verbinden Dach- und Wandelemente und stellen so nun tatsächlich einen kleinen Zeltpalast hin. Innendrin schimmert es türkisgrün, auch wenn die Zelte schon älter sind und deutliche Spuren haben. Fürs Spielen wirds reichen müssen.
Rainer hat sich ebenfalls angefunden und mich gebeten, ihm beim Aufbauen zu helfen. Wir tauschen: Er schlägt Heringe für mich ein und ich tue es für ihn. Rainer allerdings hat ein Sahara, deutlich weniger notwendige Befestigungspunkte, einen Plan und vor allem: Edelstahlheringe in weiser Voraussicht. Diese Monster bekommt man auch durch Steine durch, wenn man es darauf anlegt. Ein paar der Spitzen haben Kringel, aber das stört beim Einschlagen nicht.
Nachdem wir damit fertig sind, bekommt Ralf vom Heldenhammer den Hammer und stellt fest, dass wir seine Heringskiste haben. Nun gut, anscheinend passt trotzdem alles zusammen.
13:10 Uhr
Das was der Funkspruch schon vor einigen Minuten verkündete, ist nun Tatsache: Es gibt Pizza!
Die Wespen finden das ebenso grandios wie wir. Wo für die Wurst noch halbwegs eifriges Schwirren war, haben wir nun den Eindruck, dass wir den halben Schwarm angelockt haben. Man greift sich ein Stück Pizza und verschwindet schnellstmöglichst aus dem Einzugsbereich der gelb-schwarzen Brummer.
Weiter geht's mit Handreichungen und den Tempeln. Fünfzehn Banner finden ihren Weg in den Fundus und eines davon gleich an die Tür des HQ. Ab jetzt ist das unsere SL-Hütte. Der Dorchadas-Tempel - hübsch eingerichtet auch mit den Hühnerknochen von gestern - bekommt seine sofort.
16:00 Uhr
Offiziell wäre jetzt SL-Meeting.
Inoffiziell wuseln wir gemeinsam über den Platz und haben beinahe alle keine Armbanduhr. Routine - wenn auf Con ein Plan exakt funktioniert, ist irgendetwas schiefgelaufen.
17:00 Uhr (1h hinter Plan)
Der Weg hat uns in hübschen Zick-Zack-Streifen über das Gelände geführt und so langsam machen wir Kilometer. Obwohl um 16 Uhr das SL-Meeting angesetzt war, haben wir uns vor rund einer halben Stunde zusammengefunden. Zumindest der Kern. Nach und nach tröpfeln weitere ein. Unter anderem auch Stefan, Hendrick und Josi.
Beim Meeting stellt sich heraus, dass wir einen erfahrenen Kern von 3-4 Leuten haben. Und der Rest sind halb/halb Anfänger als SLer. Nicht, dass das ein Problem wäre. Zumindest ich habe schon einige Erfahrung als Co- und Hilfs-SL. Allerdings nicht über mehrere Tage.
Wir stellen uns dem Problem und arbeiten die Plotplanung durch. Nachdem wir mehrere Wochen lang das Thema teilweise mehrfach täglich durchgekaut haben, geht das Ganze relativ schnell. Alex kümmert sich um die NSC und bald, bald wird auch Ansprache für die SCs sein. Geplant ist sie für 19 Uhr.
Jorma weist uns in die Funken ein. Die Funktionen, was ist zu beachten?
Ich "an" jemanden anderen, der andere "für" mich. Rufen geht also, auch wenn es erstmal seltsam klingt für einen, der es nicht kennt. Kurz halten, nach dem Drücken kurz warten. (Genau genommen genommen heißt es eigentlich "Denken, Drücken, Schlucken, Sprechen." Aber es klappt auch so.) Wir sollen Funkdisziplin halten und glücklicherweise wissen zumindest alle im Grobem, was damit gemeint ist.
Also stopft sich jeder eine Funke in die Tasche und wer will, bekommt das berühmt-berüchtigte Headset. Ich will, immerhin werde ich in Rolle spielleitern und so darauf angewiesen sein, dass die Spieler nicht hören, wenn ich angefunkt werde. Außerdem ist das orangene Ding auffällig und hässlich zugleich.
Kurzes Rätselraten: was bedeutet das "Voice" und "PTT" an den Headsets? Wir kommen recht schnell darauf: Voice-Activation und Push To Talk. Ich liebäugele mit der Überlegung, den Schalter abzukleben, lasse es dann aber doch - vielleicht braucht man ihn doch noch einmal.
Wir rennen los und schmeißen uns in die Klamotten. Genauer gesagt: Ich schmeiße. Andere. Irgendwann einmal hat sich anscheinend eingebürgert, dass ich den anderen in die Gewandungen helfe. Und irgendwie kann ich es auch jetzt nicht lassen. Ich stopfe meine Funke in eine Gürteltasche und den Knopf ins Ohr.
Nebenher kaskadieren die Meldungen über Funk: Anreisende.
20:30 Uhr (1,5h hinter Plan)
SL-Ansprache! Wir werden vorgestellt, die üblichen Ansagen getroffen und schließlich der TimeIn gegeben.
Und genau jetzt fällt auf, dass mindestens die Rollen rund um den König noch nicht anreisen sollten. Also schäle ich mich wieder aus meiner Gewandung und fädle in die Arbeitsklamotte. Eigentlich hatte ich vermutet, dass ich diese bis zum Abbau nicht mehr anziehen würde.
Aufgabe des Tages: Schlachtenbegleitung. Bald könnte es heiß werden.
Während dessen haben die Spieler Gelegenheit sich mit der Welt bekannt zu machen. Sie tun es - hauptsächlich mit den Händlern. Auch einiges an Dorfbevölkerung irrt über den Platz und macht sich mit den Gegebenheiten vertraut. Unsere Adligen werden ebenfalls später anreisen als geplant.
21:00 Uhr (2h hinter Plan)
Der Funk behauptet, dass die Adligen nun in Gruppen ins Dorf einfallen. Ich briefe im Hintergrund die Adligen mit, da Alex langsam aber sicher einen Rückstau produziert. Die eingeplante Zeit dafür ist einfach zu knapp.
Beim Briefen kommt bereits jetzt eine Art Games of Thrones Feeling auf. Jeder der Adligen hat dunkle Geheimnisse und Aufgaben. Es ist gar nicht so einfach, die einzelnen Varianten zu vermitteln, aber mit der Zeit machbar.
Wir improvisieren für den einen oder anderen Neuling Dorfbriefings. Da es zwar einen Rahmen für das Dorf gibt, aber die NSCs schon im Vorfeld ihre Rollen untereinander konkretisiert haben, müssen sich die neuen Rollen offen einfügen. Wir diskutieren ein wenig über DKWDDK und was Randbedingungen sind. Ich hätte nie vermutet, dass ich mit jemandem aus dem Living History Bereich mal zusammenarbeite. Bisher waren solche Begegnungen eher kritischer Natur. Mindestens einen Vorteil hat das Ganze: Die Dame hat eine sehr schöne Gewandung.
Das macht schon neidisch.
22:00 Uhr (1h hinter Plan)
Die Nebelwesen sollen die Königin verfolgend aus dem Wald stürzen. Wir legen eine Route fest und packen uns die Taschen voll mit Nebelpulver. Die NSCs lassen sich in den Organza wickeln und weiß schminken. Wir tapsen los, Lars vorweg.
Ungefähr fünf Minuten später stellen wir fest, dass Lars verschwunden ist. Wir funken eine Weile herum und bekommen die Ansage, dass wir uns auf der falschen Seite des Platzes befinden. Da wir den Platz alle noch nicht genau und vor allem nicht in der Nacht kennen, ist das überaus plausibel. Eine kleinere Streiterei, dann machen wir uns auf ins Feld. Die Zeit sitzt uns im Nacken, wir müssen die Aktion jetzt starten und tun es schließlich auch.
Und stellen fest, dass unsere erste Route richtig war. Eilig bringen wir die Sachen ins Rollen und sehen in irritierte und neugierige Gesichter, während eine kreischende Königin von flatternden Organzamonstern verfolgt wird. Leider kommt sie nur bis zur zweiten Hütte - die Spieler sind überraschend gut organisiert. Der ursprüngliche Plan, bei dem die beteiligten SLer hätten sichern müssen, greift nicht wirklich.
Überall über dem Platz wabert Kunstnebel und verwandelt sich schließlich in eine Art dunstige Atmosphäre. Das Bild ist unmöglich zu fotografieren, aber geheimnisvoll und passend für unseren Plan.
23:00 Uhr
Die Königin hat ihren Auftrag ausgeführt - nach einem neuen Kleid gefragt, Wellen von Nebelwesen flattern in die Stadt und nebenher greifen gelegentlich Orks an. So im Ganzen ein ziemliches Chaos. Die Nebelwesen haben die Freiheit, Vergiftungen zu verteilen und eine erste Dorfbewohnerin streunt durch die Lager, um den Spielern die Gelegenheit zu geben, zu forschen. Die ersten springen darauf an.
Während wir weiter briefen und nebenher ein Ohr im Funk haben, kommen die Statusmeldungen herein. Die Leute haben die Dorfbewohner gut angenommen, die Analysen laufen und anscheinend haben die Spieler ihren Spaß im Dorf. Wir atmen auf: Die Arbeit scheint sich rentiert zu haben. Auch wenn einzelne Plothooks bisher übersehen worden sind, so scheint sich doch niemand zu langweilen.
Schließlich verschwindet der Thron des Königs (ein zusammensteckbarer Holzsessel) und wir stellen uns auf eine lange Nacht ein.
Dienstag, 1. Oktober 2013
Conbericht Nebelfeuer 1 - Dienstag
17:00 Uhr
Wir sind angekommen und tatsächlich erwartete uns ein bisschen wider Erwarten eine CheckIn-Stelle direkt am Tor. Ein paar der bekannten Gesichter begrüßen uns bereits hier und es wurden auch nicht wirklich weniger. Ein gewisser Kern des Teams war bereits anwesend. Da man uns erklärt hatte, dass die Wohnhütten erst morgen geöffnet werden würden, ließen wir das Gepäck erst einmal im Auto. Es heraus zu räumen hätte bedeutet, es einen Tag lang auf irgendeiner Veranda herumstehen zu lassen. Im Angesicht von Morgentau, möglichem Regen, Fremdbesuchern auf dem Platz und nicht zuletzt einem Gutteil an (zwar ideel wichtigerer aber doch) teurer Technik vermutlich die bessere Entscheidung.
Bereits jetzt haben einige meine "Schuhe" bemerkt. Nachdem ich im Auto barfuß war - einfach der Bequemlichkeit halber - habe ich nun auf die Delindas gewechselt. Immerhin kenne ich die Kieswege hier schon ziemlich gut - dito für die Schmerzen, die die Mischung aus Split, Kies und wenigen runderen Steinen verursachen kann. Es sind einige Kilometer Laufstrecke zu erwarten in den nächsten fünf Tagen, so dass ich in weiser Voraussicht ein anderes Schuhwerk verwende. Fußschützer jedweder Art sind hier unabdingbar.
Beim Aufbau fällt nicht mehr viel an. Der Plot sieht nur wenig Aufbauten vor und ein Teil der Zelte steht ebenfalls schon. Insbesondere die Händler sind bereits hier. Ich frage mich, ob sie wohl gute Geschäfte machen werden oder sich mehr gute Werbung erhoffen. Es ist noch sehr ruhig, immerhin geht es erst morgen Abend wirklich los.
Ein Highlight: Das Taktikzelt. Kaum größer als eine Dixi-Tarnung sollten nicht nur Taktiktisch und Feldbett darin Platz finden; zusätzlich ist unser Freund, der das Zelt beziehen sollte, berühmt und berüchtigt für Rüstungständer und nicht gerade bescheidender Ausrüstungsmenge. Unter Larpern ist das schon ein Argument, immerhin bestehen durchschnittlich vier Fünftel des Gepäcks aus Requisiten und Gewandung. Bei unserem Zwergen-Stefan scheint sich dieses Verhältnis allerdings stets zu Ungunsten der "normalen" Gepäckteile zu verschieben.
Wir sind auf seinen Kommentar gespannt.
19:00 Uhr
Zentrale Versammlung: Es gibt Huhn, Pommes und Kartoffelsalat - und keine Gabel. Aber wie wir wissen, wissen sich Larper zu helfen. Wer braucht Besteck, wenn er Finger hat? Tatsächlich war genug da, als dass keine Prügeleien notwendig waren. Auch der Kartoffelsalat wurde erfolgreich vernichtet. Der aktuelle Stand: Sehr ruhig. Noch.
Wer sich noch nicht näher kennt, fremdelt ein bisschen. Auch wenn wir uns bereits gerade so per Schrift und Schreibart kennen, sind wir dennoch einander fremd und müssen nun die nächsten Tage eng zusammen arbeiten. Es wird - mindestens ein klein bisschen - Krach geben, das zeichnet sich bereits ab. Jorma und Bine, ebenso Alex, scheinen sich bereits untereinander zu kennen. Jorma, der Zimmermann auf Walz, wird unser Trecker-Fahrer sein.
Das Gesprächsthema umfasst Partnerschaften und Sex ebenso wie die Wespen, die uns eifrig umschwirren - nichts wirklich neues, nur in dieser Konstellation doch selten.
Das Gepäck wartet noch immer im Auto, weil wir große Räumaktionen vermeiden wollen. Der Platz ist deutlich länger als breit und das Hüttendorf, in das wir demnächst einziehen sollen, befindet sich ziemlich genau an dem Ende, das am weitesten vom Parkplatz entfernt ist. Auf das Gelände fahren und das Auto direkt vor einer der Hütten abstellen dürfen wir nicht. Die Spieler sind morgen und Sonntag voraussichtlich auf den Trecker angewiesen: Mit einem Anhänger versehen, der aussieht, als könne man damit ganze Lager transportieren. Dank seiner niedrigen Kante allerdings reicht es meistens nur für ein paar Leute. Hatte ich schon erwähnt, dass Larper eine Menge Krempel mitbringen?
Entgegen der ersten Annahmen findet die Plotbesprechung erst morgen statt. Dito für das Briefing der NSCs. Was in jedem Fall aber noch gemacht werden muss: Basteln. Unsere Nebelwesen brauchen Kostüme. Es warten eine Menge Organza und Fussel auf uns. Ich mag diesen Stoff eher weniger, die seidenfeinen Kunstfaserfäden können sich auch nach mehreren Sammelaktionen tagelang an einem festkletten.
Ansonsten werden wir wohl morgen in die Benutzung der Funkgeräte eingewiesen. Ich bin neugierig und nervös: Das ist der erste Con, den ich tatsächlich mit Funke und obendrein als eine der tatsächlich leitenden Spielleitungen zu bestreiten habe. Noch wird über das Feld gerufen und nur in selteneren Fällen gefunkt.
Im Hintergrund baut ein Team von geschätzt einem halben Dutzend Leuten das Zirkuszelt ab. Vermutlich beginnt nun für den Platz die Wintersaison. Es ist schon ziemlich kühl. Wir haben jedoch den Vorteil, dass wir in den Hütten wohnen. Trotzdem werden wir wohl damit leben müssen, dass es auch tagsüber nicht wirklich warm wird. Der Wetterbericht allerdings sieht gut aus. Zwei Tage leichten Regen, ansonsten bewölkt.
20:00 UhrDas Gepäck ist endlich verräumt, wir haben wider Erwarten eine Hütte bekommen. Wir werden wahrscheinlich noch einmal umziehen müssen, aber immerhin sind unsere Sachen so weit trocken gelagert und wir können in Betten schlafen. Eine vorläufige Information war, dass nur die Bidenschmiede eine Hütte zur Verfügung hatte - nun wurde anscheinend eine weitere geöffnet. Außerdem haben wir die Erlaubnis bekommen, auf den Platz zu fahren. Das dürfen wir nur begrenzt, die Wiesen sind relativ empfindlich.
In der Fundushütte stehen bereits einige Requisiten, Tempel und Stadtelemente sind ebenfalls weitestgehend eingerichtet. Das Kernteam hat sich ebenfalls so weit miteinander bekannt gemacht, scheint bereits miteinander arbeiten zu wollen und die ersten NSC sind da. Sie sind Neulinge - ich bin gespannt wie sich das entwickelt.
Wir richten uns zum Basteln ein - zu viert werden wir voraussichtlich rund 30 Meter Organza verschnippseln.
Wir sind angekommen und tatsächlich erwartete uns ein bisschen wider Erwarten eine CheckIn-Stelle direkt am Tor. Ein paar der bekannten Gesichter begrüßen uns bereits hier und es wurden auch nicht wirklich weniger. Ein gewisser Kern des Teams war bereits anwesend. Da man uns erklärt hatte, dass die Wohnhütten erst morgen geöffnet werden würden, ließen wir das Gepäck erst einmal im Auto. Es heraus zu räumen hätte bedeutet, es einen Tag lang auf irgendeiner Veranda herumstehen zu lassen. Im Angesicht von Morgentau, möglichem Regen, Fremdbesuchern auf dem Platz und nicht zuletzt einem Gutteil an (zwar ideel wichtigerer aber doch) teurer Technik vermutlich die bessere Entscheidung.
Bereits jetzt haben einige meine "Schuhe" bemerkt. Nachdem ich im Auto barfuß war - einfach der Bequemlichkeit halber - habe ich nun auf die Delindas gewechselt. Immerhin kenne ich die Kieswege hier schon ziemlich gut - dito für die Schmerzen, die die Mischung aus Split, Kies und wenigen runderen Steinen verursachen kann. Es sind einige Kilometer Laufstrecke zu erwarten in den nächsten fünf Tagen, so dass ich in weiser Voraussicht ein anderes Schuhwerk verwende. Fußschützer jedweder Art sind hier unabdingbar.
Beim Aufbau fällt nicht mehr viel an. Der Plot sieht nur wenig Aufbauten vor und ein Teil der Zelte steht ebenfalls schon. Insbesondere die Händler sind bereits hier. Ich frage mich, ob sie wohl gute Geschäfte machen werden oder sich mehr gute Werbung erhoffen. Es ist noch sehr ruhig, immerhin geht es erst morgen Abend wirklich los.
Ein Highlight: Das Taktikzelt. Kaum größer als eine Dixi-Tarnung sollten nicht nur Taktiktisch und Feldbett darin Platz finden; zusätzlich ist unser Freund, der das Zelt beziehen sollte, berühmt und berüchtigt für Rüstungständer und nicht gerade bescheidender Ausrüstungsmenge. Unter Larpern ist das schon ein Argument, immerhin bestehen durchschnittlich vier Fünftel des Gepäcks aus Requisiten und Gewandung. Bei unserem Zwergen-Stefan scheint sich dieses Verhältnis allerdings stets zu Ungunsten der "normalen" Gepäckteile zu verschieben.
Wir sind auf seinen Kommentar gespannt.
19:00 Uhr
Zentrale Versammlung: Es gibt Huhn, Pommes und Kartoffelsalat - und keine Gabel. Aber wie wir wissen, wissen sich Larper zu helfen. Wer braucht Besteck, wenn er Finger hat? Tatsächlich war genug da, als dass keine Prügeleien notwendig waren. Auch der Kartoffelsalat wurde erfolgreich vernichtet. Der aktuelle Stand: Sehr ruhig. Noch.
Wer sich noch nicht näher kennt, fremdelt ein bisschen. Auch wenn wir uns bereits gerade so per Schrift und Schreibart kennen, sind wir dennoch einander fremd und müssen nun die nächsten Tage eng zusammen arbeiten. Es wird - mindestens ein klein bisschen - Krach geben, das zeichnet sich bereits ab. Jorma und Bine, ebenso Alex, scheinen sich bereits untereinander zu kennen. Jorma, der Zimmermann auf Walz, wird unser Trecker-Fahrer sein.
Das Gesprächsthema umfasst Partnerschaften und Sex ebenso wie die Wespen, die uns eifrig umschwirren - nichts wirklich neues, nur in dieser Konstellation doch selten.
Das Gepäck wartet noch immer im Auto, weil wir große Räumaktionen vermeiden wollen. Der Platz ist deutlich länger als breit und das Hüttendorf, in das wir demnächst einziehen sollen, befindet sich ziemlich genau an dem Ende, das am weitesten vom Parkplatz entfernt ist. Auf das Gelände fahren und das Auto direkt vor einer der Hütten abstellen dürfen wir nicht. Die Spieler sind morgen und Sonntag voraussichtlich auf den Trecker angewiesen: Mit einem Anhänger versehen, der aussieht, als könne man damit ganze Lager transportieren. Dank seiner niedrigen Kante allerdings reicht es meistens nur für ein paar Leute. Hatte ich schon erwähnt, dass Larper eine Menge Krempel mitbringen?
Entgegen der ersten Annahmen findet die Plotbesprechung erst morgen statt. Dito für das Briefing der NSCs. Was in jedem Fall aber noch gemacht werden muss: Basteln. Unsere Nebelwesen brauchen Kostüme. Es warten eine Menge Organza und Fussel auf uns. Ich mag diesen Stoff eher weniger, die seidenfeinen Kunstfaserfäden können sich auch nach mehreren Sammelaktionen tagelang an einem festkletten.
Ansonsten werden wir wohl morgen in die Benutzung der Funkgeräte eingewiesen. Ich bin neugierig und nervös: Das ist der erste Con, den ich tatsächlich mit Funke und obendrein als eine der tatsächlich leitenden Spielleitungen zu bestreiten habe. Noch wird über das Feld gerufen und nur in selteneren Fällen gefunkt.
Im Hintergrund baut ein Team von geschätzt einem halben Dutzend Leuten das Zirkuszelt ab. Vermutlich beginnt nun für den Platz die Wintersaison. Es ist schon ziemlich kühl. Wir haben jedoch den Vorteil, dass wir in den Hütten wohnen. Trotzdem werden wir wohl damit leben müssen, dass es auch tagsüber nicht wirklich warm wird. Der Wetterbericht allerdings sieht gut aus. Zwei Tage leichten Regen, ansonsten bewölkt.
20:00 UhrDas Gepäck ist endlich verräumt, wir haben wider Erwarten eine Hütte bekommen. Wir werden wahrscheinlich noch einmal umziehen müssen, aber immerhin sind unsere Sachen so weit trocken gelagert und wir können in Betten schlafen. Eine vorläufige Information war, dass nur die Bidenschmiede eine Hütte zur Verfügung hatte - nun wurde anscheinend eine weitere geöffnet. Außerdem haben wir die Erlaubnis bekommen, auf den Platz zu fahren. Das dürfen wir nur begrenzt, die Wiesen sind relativ empfindlich.
In der Fundushütte stehen bereits einige Requisiten, Tempel und Stadtelemente sind ebenfalls weitestgehend eingerichtet. Das Kernteam hat sich ebenfalls so weit miteinander bekannt gemacht, scheint bereits miteinander arbeiten zu wollen und die ersten NSC sind da. Sie sind Neulinge - ich bin gespannt wie sich das entwickelt.
Wir richten uns zum Basteln ein - zu viert werden wir voraussichtlich rund 30 Meter Organza verschnippseln.
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