Dienstag, 14. Januar 2014

Bonbons

Früher haben wir alle üblicherweise beim Onkel oder auch der Tante Doktor Bonbons oder andere Kleinigkeiten bekommen, wenn wir tapfer waren. Zumindest erinnere ich mich noch an bunt gemusterte Pflaster, kleine Lutscher, seltener mal Kaugummi oder weniger beliebte Give-Aways wie Zahnpasta.

Heute sieht mein Bonbon anders aus -
Und hat eine Zahnärztin ziemlich verblüfft. ;)

Es hieß, eine halbe Stunde dauert's. Und das zweimal. Heute war der erste Durchlauf: Zahnsteinentfernung unterm Zahnfleisch. Die Betäubung nahm ich mit Freuden, auch wenn sie wehtat und auch die Behandlung an sich... nicht sonderlich toll. Dank Betäubung und Nacharbeiten war es dann auch mehr als eine halbe Stunde. Zeitweilig hatte ich Gelegenheit, mein Gebiss im Röntgenbild zu betrachten. Schief und krumm, die Zahnwurzeln. Unsymmetrisch. Ob das gut ist?
Ja, ich bin mir dessen bewusst, dass ich jammere.

Ja hey, man überlebts, aber ein bisschen Weicheiern darf ich ja auch hin und wieder ;P

Was mich allerdings mit einem geistigen Grinsen zurückgelassen hat (körperlich Grinsen ging nicht, rechte Gesichtshälfte betäubt ;) ):
Zum Einen das Erstaunen der Arzthelferin, dass es trotz anständig betäubtem Schnabel noch möglich ist, denselben zu spülen, ohne den Spaß sonst wohin zu spucken.
Zum Zweiten, dass ich die Frage noch verständlich herausbrachte.
Und zum Dritten hat es die Zahnärztin ziemlich aus den Latschen gehauen, als ich sie nach ihrer Sicht der Dinge fragte. Denn wie ich da so lag und dem nervenaufreibenden Quietschen lauschte, überlegte ich, wie das Arbeiten da wohl ausschaut. Wie das aussieht. Wie das funktioniert. Und das habe ich dann auch gefragt.


Ergebnis:

Als erstes musste ich meine Frage erklären. Wie ich das wohl meine. Und wie ich mir das vorstelle. Sie war ziemlich verblüfft. Vermutlich dachte sie im ersten Moment, ich will sie veralbern.

Einen unglaublich seltsamer Gesichtsausdruck und "Oh, das hat mich ja wirklich noch keiner gefragt." später hat sie es mir erklärt. Die Details verschweige ich hier allerdings mal. Wer wirklich daran interessiert ist, darf gerne fragen ;) Es war ein kurzer, aber interessanter Einblick.


Vermutlich meinen die Leute, denen ich so begegne, dass eine Frau mit beinahe dreißig Jahren keine neugierigen oder tiefergehenden Fragen mehr stellen sollte. Trotzdem will ich es wissen. Und das, was mich dabei inspiriert, findet man oft nicht ohne Weiteres im Internet.
Aber ich interessiere mich immer noch für dieses und jenes - und so frage ich nach. Wie, Warum, Weshalb, ... Wer den Beruf erlernt hat und ausübt, kann die Fragen meist mit Leichtigkeit beantworten. Wenn er denn will.
Lange dauert es eigentlich nie. Und trotzdem wollen sie sich oft nicht die Zeit dafür nehmen.

Gerade zu diesem Zeitpunkt, zu dem man an meinen Zähnen herumrupfte, dass sie mir immer noch wehtun (Standard - und wird in den nächsten Tagen verschwinden), hatte ich die Zeit mir darüber Gedanken zu machen. Wie könnte ich die Frage stellen? Kann ich sie vielleicht selbst beantworten? Wie mache ich es kurz?


Lernen -
Das ist mein Bonbon.

Deswegen wohl klebten die Lutscher auch meist recht schnell an irgendwelchen anderen Dingen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen