Dienstag, 8. Juni 2021

Und auch heute haben wir wieder Wetter, Wetter, Wetter.

Kleine Nachbarstory mit viel Drumherum.

Wer meine Räuberhöhle kennt, weiß ja, dass hier noch einige Altlasten rumstehen. Eine Kartonsammlung, alte Geräte...
Wer mich näher kennt, weiß auch, wo ungefähr der Recyclinghof dazu ist.

Heute hatte ich mich final dazu entschlossen, eine Bollerwagenladung voll wegzubringen.
Auf dem Weg hin kullere und klingle ich also vor mich hin, begleitet von den üblichen Blicken, die man so erntet, wenn man einen Hut trägt, einen Wagen an einem Webband hinter sich herzerrt und sich ansonsten sich nicht wirklich erschüttern lässt.

Ich komme also am Hof an und lese Schilder. Schilder sind wichtig in der Coronazeit, deswegen sind es dann auch reichlich.
Eins davon stellt fest, dass Fahrradfahrer doch bitte nicht überholen sollen und auch nicht überholt werden. Okay. Dann stell ich mich halt bei den Autos mit an. 🤷‍♀️
Ein paar schiefe Blick ernte ich mit meinem Wägelchen, während ich dort stehe und vor mich hin bruzzele, aber irgendwie pass ich dann doch da ganz gut rein. Es geht stückchenweise weiter.

Angekommen an dem Abgabebereich schaut mich der Mitarbeiter von oben bis unten an.
"Das is Ihr Auto?"
- "Njoar, kann man so sagen."
Er verzieht keine Miene, aber man sieht seinem Gesicht an, dass er kurz vorm Platzen ist - vor Lachen.
"Das is' aber n' Anhänger."
- "Oh. Muss ich verwechselt haben."
"Najut, dann parken Sie da drüben; [es folgt eine Erklärung wo was ist]." Er geht, 30 Sekunden später brechen vier Leute hinter mir vor Lachen zusammen, als ich mich brav auf den Abstellplatz für Anhänger parke.

Ich mache mich auf den Rückweg. Kurzer Schwenk zum Supermarkt, den Berg raufzukommen war bei den Temperaturen dann doch eine ganz andere Herausforderung.
Als ich an der Kasse stehe, sehe ich, dass das Dach keinen Schatten mehr wirft.
... Oh-oh.

Es kommt wie's kommen muss, ich bin kaum zur Tür raus und es fängt an zu regnen.
Wobei Regen nicht ganz die richtige Beschreibung ist:
Als ich meine Tasche im Treppenhaus kurz aufhänge, tropft sie.
Der Bollerwagen hat ungefähr fünf Liter Wasser gefangen und steht nun in der Badewanne zum Ablaufen.

Bevor ich aber um die Ecke komme, sehe ich meinen Nachbarn auf Wachposten am Fenster. Einen kleinen Teppich ausgelegt, um es ihm bequemer zu machen. Er lacht.

Nun muss man man wissen, dass eines der Dachfenster im Flur extremen Schimmel hat, weil er es ständig aufmacht, und nie wieder schließt. Chronischer Säufer der er ist, freut sich das gesamte Haus auf den Tag, an dem es nicht mehr nach Bier im Flur stinkt.

Er sitzt also am Fenster und schaut zu, wie ich tropfenderweise zum Haus ziehe. Lacht.
Bis der Wind dreht und ihm den kräftigen Regen einfach direkt in die Wohnung drückt.

Ich gebe zu, ich habe gelacht. :)

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