Freitag, 13. Dezember 2013

Und am Ende des Tages...

... stellt man fest, dass das Garn alle ist und manche Leute anders von einem denken, als man bisher glaubte. Aber ich hatte ja auch etwas Methodik versprochen, also los - bunte gemischtes Artikelchen!

Erstmal ein romantisches Foto zum Thema Garn alle:

 
Das ist mir offen gestanden in dieser Form auch noch nie passiert - es machte "zack" und der Faden fehlte. Im ersten Moment dachte ich, er sei gerissen. Irrtum - er war einfach alle und von der Rolle gezogen worden. Zum Glück hab ich noch eine.
200m Faden in 4 Stunden sind trotzdem ein neuer Verbrauchsrekord. Wofür? Vielleicht zeig ichs euch irgendwann mal, wenn das Opfer einverstanden ist.
 
Aber ich wollte noch etwas zum Thema Methodik erzählen.
 
Gerade bei den Bannern hat man öfter Motive, die man kopieren kann. Die also drehsymmetrisch oder gleich zu spiegeln sind. So kann man dafür sorgen, dass eine Krone auch wirklich auf beiden Seiten gleich aussieht oder man ein Muster nicht hundertmal konstruieren muss.
 
Methode 1: Durchpausen
Man legt den Stoff einfach übereinander und zeichnet, was durchscheint, ab.
 
Ein Beispiel: Das große Reichsbanner von Nebelfeuer.



Den Ausschnitt erkennt man vllt. recht gut.
Die Krone war bereits fertig gezeichnet und ich habe die Stoffschichten etwas auseinander gezogen, damit man Details sehen kann.

Wenn man sich das Foto genau oder in Groß anschaut, erkennt man die lila Linien des Trickmarkers, den ich dafür verwendet habe. Aufgrund der Motivgröße hatte ich das Banner mit Tape ans Fenster geklebt. Sah bestimmt seltsam aus, sorgte aber für genügend Licht. Mit einem kleinen Zeichenkasten (den zeige ich demnächst mal) geht es auch ohne Fensterakrobatik.


Methode 2: Schablonieren

Gerade für Muster, Formen und Verhältnisse, die sich wiederholen, sind Schablonen nützlich.
Darunter zählt mein Meterstab, der einfach ein Rundstab aus Holz ist. Darauf sind mit einem Filzstift alle zehn Zentimeter Markierungen angebracht (für Raster). Wenn ich nun Buchstabenabstände konstruiere, wie es bei den Nevenburg-Bannern der Fall war, zeichne ich mir einfach zusätzliche Abstände an.


Aber ich bastle auch Motiv-Schablonen. Die Banner von Nebelfeuer machten es sinnvoll, den Umriss der Wappen vorzuzeichnen. Mehr als ein Dutzend Mal die Rundungen zu konstruieren wäre einfach zu langwierig gewesen. Die Stoffstreifen nacheinander ans Fenster zu kleben, wäre sicherlich eine Lösung gewesen, doch auch zeitaufwendiger, als ein festes, großes Papier zu nehmen und die Form ein für allemal festzulegen. Auch die Umrandung des Nevenburg-Drachenbanners basiert auf dieser Schablone.

Auf der oben rot umrandeten Skizze erkennt man einen netten Schnörkel. Wenn man sich nun einen Ausschnitt der Nevenburg-Drachenbanners anschaut, erkennt man, dass dieser Schnörkel sich im Kreisornament wiederholt:


Tadaaaa!
Simpel, oder?

... Tatsächlich nicht simpel, bei der Schnörkelei habe ich ziemlich geflucht und sie entspricht auch nicht der Originalgrafik. Aber sie gefällt dem Auftraggeber. ;)

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