Nach 3 Stunden Goldborte nähen muss ich feststellen: So kann ich nicht weiterarbeiten.
Lebe wohl, altes Maschinchen, du hast viel geleistet und ertragen.
Ich weine normalerweise keinem Gebrauchsgegenstand hinterher, aber diese Nähmaschine hat so viel geleistet, dass ich sie verabschieden muss:
Wie in dem netten Wall-E-Zitat ist sie "hiermit außer Dienst" gestellt. Mit einem ausgeleierten Drehknopf zum Verstellen der Stiche, einem vermutlich verdreckten Antrieb, der nur noch auf Vollgas reagiert, einem vom Gebrauch polierten Tretschalter ... -
Die Maschine hat lange vier Jahre tapfer durchgehalten. Sie hat vermutlich mehrere Kilometer Naht hinter sich. Obwohl eine "Haushaltsmaschine" (man sagte mir deutlich, dass ich bereits nach ca. einem Jahr die Menge an "haushaltsüblich" überschritten hatte), hat sie doch eine Menge Gewandungen und Reparaturen ermöglicht.
Ich habe mit ihr auf Schreibtischen, direkt auf dem Boden, im Halbhocken auf einem Beistelltisch und im Stehen auf einem Bartresen gearbeitet.
Der Dickerekord liegt bei 14 Schichten Baumwoll-Nesselstoff mit einem noch immer akzeptablen Stichbild.
Der Rekord für den längsten Saum in einem Zug liegt bei 18 Metern.
Man glaubt gar nicht, wie lange und zuverlässig so ein billiges Teil funktionieren kann. Ich sage "billig", denn es war eine der günstigsten Maschinen. Bis zu dem Zeitpunkt, da ich sie übernahm, wusste ich nicht einmal, dass Yamaha auch Nähmaschinen herstellt.
Heute kommt eine fast neue Singer auf den Tisch. Sie tut mir beinahe leid, denn an sie werden gleiche Anforderungen gestellt.
Auf geht's - Goldborten für die Gewandungen.
Und dann weitere Banner.
Tschüss, Yamaha.
Hi, Singer.
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